Was wächst alles im Bauerngarten vom Eggenhof?

Bei uns am Hof wird Obst und Gemüse an vielen Orten angebaut, es gibt nicht nur einen Garten. In den Ängern haben wir die Obstbäume, vor allem Apfel- und Birnbäume sowie Zwetschken- und Ringlottenbäume. Rund um das Haus gibt es viele Blumenbeete, Sträucher wie zum Beispiel Ribisel, Johannisbeeren oder Himbeeren, Topfblumen und vieles mehr. Die Tomatenstauden bekommen schöne sonnige Plätze mit Überdach, wie neben dem alten Bienenhaus oder auch an der warmen Hauswand über dem Haus. Die Tomatenpflanzen habe ich heuer von meiner Tochter Eva bekommen, sie hat diese schon vor einer ganzen Weile ausgesät. Unser Gemüse wird im Garten hinter dem Haus, mit Blick auf Alpbach angebaut. Das ist ein gemischter Garten für allerlei Kräuter, verschiedene Salate, Erdbeeren, Karotten, Zwiebeln und einiges mehr. Schnittlauch, Maggikraut, Petersilie, Thymian und Basilikum sind schon sehr schön und werden in der Küche verwendet. Auch der erste Salat ist schon erntereif und der Spinat wird bald soweit sein. Die Ringelblumen wachsen jedes Jahr von selber. Die Samen fallen im Herbst in das Beet, im Frühjahr gehen dann die Blumen auf. Dasselbe passiert auch mit dem Dill. Die Erbsenpflänzchen gehen ebenfalls schon auf, die habe ich vor ungefähr zehn Tagen ausgesät. Etwas später dann, Ende April, Anfang Mai, legen wir noch die restlichen Beete im Gemüsegarten an. Dort pflanzen wir Kraut, Erbsen, Bohnen, Karotten, Gurken und auch Kürbisse. Das sind besonders kälteempfindliche Pflanzen und können deshalb nicht früher eingesetzt werden. In diesem zweiten Garten haben wir mehr Gemüse für den Winter, die Gemüsearten werden später reif und im Herbst wird vieles davon für den Winter haltbar gemacht. Früher, als noch 3 Generationen am Hof wohnten, hatten wir zwei Gärten. Inzwischen ist jedoch die Ernte aus einem allein vollkommen ausreichend.

Wofür werden die Pflanzen verwendet?

Alles, was in den Gärten rund um den Eggenhof wächst und gedeiht, wird auch direkt von uns konsumiert und verarbeitet. Wir ernten den Sommer und Herbst über den Großteil, wenn nicht sogar unseren gesamten Salat- und Gemüsebedarf im eigenen Garten. Viel Obst und Gemüse wird haltbar gemacht. Aus den Ribiseln, die um das Haus wachsen, mache ich Marmelade und Sirup. Obst wecke ich ein und in guten Jahren reicht es sogar, um etwas Schnaps zu brennen. Das Gemüse ist teilweise gut lagerbar und gewisse Sorten lege ich auch für Zuspeisen sauer ein. Das ist besonders praktisch beim Kochen in den Wintermonaten oder wenn es mal schnell gehen muss. Dann haben wir da noch jede Menge Blumen und Kräuter, die alle ihren Zweck erfüllen. Die Ringelblumen werden vielseitig eingesetzt. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Weihbuschens, wir geben sie in Teemischungen, verwenden sie zur Dekoration und manchmal machen wir auch Ringelblumensalbe daraus. Die Goldmelisse mit ihrer schönen rötlichen Blüte eignet sich hervorragend als Zutat für Kräutersalz und verleiht ihm neben einer tollen Geschmacksnote auch noch einen farblich einladenden Ton.

Woher kommen die Pflanzen für den Bauerngarten am Eggenhof?

Das ist ganz unterschiedlich, einige Pflanzen sind mehrjährig, die müssen im Frühling nur ausgeputzt und gedüngt werden. Dazu gehören zum Beispiel die Erdbeeren, einige Kräuter wie Schnittlauch, Salbei, Melisse, Maggikraut, Majoran oder die Minze. Einige Samen kaufen wir im Lebensmittelgeschäft oder Lagerhaus, wie zum Beispiel Radieschen, Kresse, Karotten und Spinat. Diese säe ich dann selber direkt im Garten aus. Wenn ich größere Pflänzchen will, dann ist der Gärtner unser Lieferant. Tomaten-, Kohlrabi-, Kraut- und so manch anderes Pflänzchen kommen zum Beispiel meistens vom Gärtner, diese setze ich dann im Garten ein.

Mit welchen Arbeiten startet der Frühling im Bauerngarten?

Wie schon kurz erwähnt, ist es im Frühling erst Zeit zum Aufräumen in den Gärten. Einige überwinterte Pflanzen sind zum Ausputzen und mit etwas frischem Dünger zu versehen. Die anderen Beete müssen wir umbauen und dann für die einzelnen Pflanzen anrichten – es gibt viel zu tun. Die Pflanzen werden je nach ihrer Widerstandsfähigkeit der Reihe nach ausgesät oder gepflanzt. In den letzten Tagen habe ich vor allem noch Blumen gesetzt. Die Erdäpfel haben wir ebenfalls in diesen Tagen angebaut. Erst haben wir das Feld vorbereitet und die Zeilen angerichtet, bevor die Erdäpfel eingesetzt werden konnten. Für die Erdäpfel gibt es eine alte Regel, an die wir uns nach Möglichkeit heute noch halten:
„Setzt mich im April, tu ich was ich will, setzt mich im Mai, kimm i glei!“

Was ist besonders wichtig bei der Gartenarbeit?

Das ist eine gute Frage. Die Gartenarbeit wird nie fertig, würde ich sagen. Nur im Winter, wenn der Schnee liegt, gibt es eine Arbeitspause im Garten. Aber sobald der Schnee wieder weg ist, ist es besonders wichtig, gleich alle anstehenden Arbeiten nach und nach zu erledigen, damit alle Pflanzen genug Zeit haben, um in der besten Zeit zu wachsen und gedeihen. Ist einmal alles ausgesät, muss ich immer jäten und auch fleißig gießen, wenn die Tage trockener sind. Geerntet wird eigentlich auch schon von Mai bis spät in den Herbst, wenn wir den Garten dann abernten und winterfest machen. Wie man also sieht, ist der Garten eine Arbeit, die einen fast durch das ganze Jahr begleitet, wenn man schönes Gemüse, Obst und Kräuter ernten will. Dann gibt es noch ein paar ganz spezielle Grundsätze hier bei uns am Bauernhof, insbesondere die Bauernregeln. Wie zum Beispiel bei den Erdäpfeln vorhin erwähnt – jahrhundertlange Erfahrung hat sich in umfangreiche Regelwerke gewandelt, die von uns heute noch nach Möglichkeit befolgt werden. Zu guter Letzt haben wir noch einen ganz wichtigen Begleiter bei all unseren Arbeiten um Haus und Hof: Den Mond. Für das Pflanzen, Ernten, Düngen und ganz viele weitere Arbeiten sind die Einflüsse des Mondes sehr bedeutend, hier planen wir die Aktivitäten im Einklang mit dem Mondkalender. Am Beispiel der Erdäpfel erklärt: Abnehmender oder alternativ absteigender Mond und Wurzeltage sind die Erdzeichen (Stier, Jungfrau und Steinbock). Diese sind am besten für das Anbauen der Erdäpfel geeignet. Auf Tage, an denen Wasserzeichen herrschen, sollte man lieber verzichten. Einfach faszinierend, was so alles zu beachten ist, wenn es um den Garten geht. Am Eggenhof freuen wir uns schon auf eine gute Gartensaison und eine reiche Ernte, um viel Obst und Gemüse für Adelheids tolle Rezepte bereit zu haben.